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Donnerstag, 26. Januar 2012
..............60------strengen an
memo22, 21:58h
Puh, ich komme mal wieder dazu, etwas zu schreiben. Das jedoch nur weil ich erst ab 21 Uhr den Fernseher einschalte. Bis einschließlich heute, war ich die letzten 2 Wochen von morgens bis abends im KH, meinen Freund Carinoso bei zu stehen, ihn zu besuchen. Tröpfchenweise bekommen wir nun die Diagnosen von den Assistenzärztinnen. Da bin ich doch extra wegen dem Theater der ersten Assistenzärztin zu dem Herzspezialist hinge gegangen, der Carinoso vor ca. 4 Monate komplett untersucht hatte, ob mit seinem Herz soweit alles ok ist. Klar doch, der Mann ist fast 71 Jahre, das der kein Herz eines 20zig Jährigen hat, versteht sich doch von selber. Der Herzspezialist, konnte vom Bericht seiner letzten Untersuchung hin zu dem Bericht des KH keine Veränderungen erkennen, daher sah er auch keinen Grund eine Katheder Untersuchung als notwendig zu befinden. Da Carinoso in einer Nacht und Nebelaktion späte abends von der einen Station auf die andere Station verlegt wurde, hatte er nun eine weitere Assistenzärztin an der Backe. Die interessierte es absolut nicht, was der Herzspezialist von sich gegeben hatte. Und mich lasse sie laufen, wie wenn ich nichts Besseres zu tun hätte. Man, war ich sauer, hab mit meiner Zeit auch besseres zu tun. Die blöde erste Assistenzärztin ist mir heute im KH übern weg gekommen, die hat nicht ein Wort darüber verloren das sie mich zu dem Herzspezialist gejagt hatte und wieso sie es nun nicht mehr haben wollte. Wenn ich daran denke dass ich mal im KH liegen müsste, man mit mir das Durcheinander macht, dann schrei ich jetzt schon mal los. Heraus kam nun, dass Carinoso sich eine fette Lungenentzündung zugezogen hat. Mahlzeit, sag mal einem störrischen fast 71 jährigen dass wenn er bei kaltem – frostigem Wetter auf seinem Balkon stehen will, das er sich dann jedes Mal eine warme Jacke an zu ziehen hat. Ich rede mir den Mund fusselig und jeden Tag bin ich ja auch nicht bei ihm, Oft denke ich, Gotte seis gedankt dass ich nicht jeden Tag bei ihm bin. gestern und heute habe ich die meiste Zeit zu gesehen, wie Carinoso im KH in seinem Bett immer wieder einduselte, in der Zeit bin ich meinem stillen Hobby nachgegangen, ich habe mir Gedanken gemacht. Da liegen 2 Männer Carinoso der fast 71 Jahre ist, und ein Mann der 87 Jahre ist. Was die beide, die sich überhaupt nicht kennen, was die für Körpergeräusche von sich gegeben haben, ohne das sie dabei errötet sind. Von hinten und von vorne oben, Gestöhne, gehustet durch die Nase laut geatmet. Mir schoss es durch den Kopf, wie man das als Frau aushalten soll, wenn der Mann das alles so rücksichtslos von sich gibt? Die Vorstellung das Carinoso 24 Stunden bei mir zu Hause wäre, Tag für Tag, ich würde freiwillig in die Wüste ziehen. Das sind gestandene Männer, das sind Männer die sich was auf ihre akademische Ausbildung eine Menge einbilden, entsprechend dann auch ganz bestimmt gelernt haben, was Manieren – was Rücksicht – was man tun sollte und was nicht, wenn fremde Menschen oder Bekannte da sind. Das zählt alles nicht mehr wenn sie in die Jahre gekommen sind? Oh, ich kann junge Leute sehr gut verstehen, wenn sie nur ungerne mit in die Jahre gekommene Menschen ständig zusammen sein wollen. Versucht euch das mal vor zu stellen. Ein Krankenzimmer, Fenster zu, 2 in die Jahre gekommene Männer liegen in ihre Krankenbetten und dösen vor sich hin. Furzen, Rülpsen, Husten extrem laut, schnaufend durch die Nase, stöhnen, und das um die Wette. Für mich war klar, ich habe es richtig gemacht, ich habe meine Wohnung für mich alleine! Sehr gerne bin ich für Carinoso da, helfe wo ich kann, versorge ihn wo und wie ich kann, aber 24 Stunden mit ihm, das würde dazu führen, das ich ganz weg bliebe von ihm.
Seit Mittwoch erzählt uns die Assistenzärzten NR. 2 das Carinoso nach Hause kommen soll, das nur noch wegen dem Sauerstoff Klärungsbedarf bestünde. Und heute haben wir Donnerstag, noch nichts ist geklärt wegen dem Sauerstoff, Carinoso liegt immer noch im KH. Gelernt hat er, das er seinen Atem kontrollieren muss, weil er zu viel Luft einatmet und viel zu wenig ausatme. Dadurch staut sich dann die Luft in den Lungen und schon hat er Atemprobleme. Er wird lernen müssen, dass er immer weniger tun kann, sich immer mehr schonen muss. Was für einen Kapitän AD sehr schlimm ist, zumal er ein sehr rabbeliger Mensch ist. Immer wieder musste ich ihm sagen, geh nicht so schnell, du bist keine 20 Jahre sondern 21 Jahre, da rennt man nicht mehr so schnell. Eigentlich kann ich es mir jetzt nicht vorstellen, wie das gehen soll, das Carinoso alleine bei sich zu Hause sein wird. Ich kann bei ihm nicht übernachten, weil er ein Bett hat, worin ich nicht schlafen kann. Zwar hat er versprochen das er sich ein neues Bett kauft, wo man elektrisch Kopf – und Füße im Lattenrost aufstellen kann, aber ich weiß er liebt sein Bettkasten Bett. Na ja, solange er sein geliebtes Bett behält, schlafe ich zu Hause, denn ab sofort werde ich am WE zu ihm gehen, da er die Treppen bei mir nicht mehr steigen kann. Darüber nachdenken versuche ich nicht, mit dem was ich weiß, was Carinoso betrifft und seine Gesundheit. Wir werden leider nicht mehr so viel Zeit zusammen haben, wie viel ist ungewiss, ich spüre es aber dass es nicht mehr viel Zeit ist. Carinoso ist Krebs Patient, er hat Diabetes, er hat eine rezidive Metastase die derzeit aktiv ist, er hatte Pankreas Krebs, den er eigentlich sehr gut überwunden hat, doch entsprechend auch nicht alles essen kann. Diabetes und Pankreas arbeiten Gegeneinader was das Essen betrifft, was er für das eine darf, darf er für das Andere nicht. Dann weiter, er hat Dübitreng ,er wiegt nur noch 54 Kg, hat nicht viel Appetit, trinkt viel zu wenig. Mir fällt immer mehr auf, dass mein Carinoso schrumpft. Neuere Fotos von ihm, mag ich nicht mehr machen, auch weil er sehen könnte wie sehr er geschrumpft ist. Doch die Zeit jetzt mit ihm, ist für mich auch eine Zeit des sich darauf vorbereiten, das es keine lange Zeit mehr sein wird die wir gemeinsam haben. Auch wenn ich mir für ihn wünsche dass ich da bin wenn er gehen muss, habe ich für mich den Wunsch, nicht bei ihm zu sein, wenn er gehen muss. Erst einmal habe ich es erlebt, wie ein Mensch den ich gerne hatte, für immer gegangen ist. Es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl, ein etwas unfassbares Gefühl das zu erleben. Sehr lange habe ich mich gefragt wohin ist dieser Mensch gegangen? Wie fühlt es sich an nicht mehr zu atmen? Wie ist es wenn man nicht mehr in der Sonne spazieren gehen kann? Keinen Hunger mehr zu haben, nichts mehr trinken zu müssen? Gedanken die das Alltägliche Leben gestaltet haben, die ja von den Menschen die für immer von uns gegangen sind nicht mehr erlebt werden. ????Wie ist das????? Diese Frage hing mir sehr lange im Kopf und diese Frage war alles andere wie angenehm. Auch jetzt, wo ich darüber schreibe, erfasst mich ein sehr merkwürdiges Gefühl, das mir nicht behagt. Ich verdränge es auch sehr weit weg, dass die Zeit mit Carinoso begrenzt ist. Daher mag ich es überhaupt nicht, wenn er im KH liegt, wenn er zu Hause ist, dann ist es vom Gefühl er erträglicher das er nicht mehr gesund wird, jedoch am Alltag teil nehmen kann, was ich ihm ermögliche, soweit wie ich kann. Merkwürdig, da hatte ich jetzt 2 Tage die Gedanken, wie schrecklich es ist, mit einem in die Jahre gekommen Mann zusammen zu leben und im nächste Augenblick denke ich darüber nach, das nicht mehr viel Zeit da ist. Mitleid das es Carinoso nicht gut geht, nein habe ich nicht, weil er mir erzählt hat, das er ausschweifend und gut gelebt hat. Für mich wäre Mitleid da, wenn es junge Menschen betrifft. Auch wenn heut zu Tage fast 71 Jahre kein zu alt sein ist weil die Menschen älter werden. Um es kurz mit den Worten von Carinoso zu sagen er hat als Seemann gehurt – gesoffen – nichts ausgelassen – gequalmt das der Schornstein immer rauchte, sämtliche Krankheiten die man als Seemann bekommen kann, wenn man unachtsam ist, mitgenommen, er ist um die Welt geschippert, hat viele Länder und deren Menschen gesehen. Hat Nachkommen gezeugt, Fehler gemacht, aber gelebt. So umschreibt er es, wenn er sein Leben in Kurzform erzählt. Oh, es ist gleich 21 Uhr, das bedeutet Schluss für heute, TV Zeit.
Fortsetzung folgt
Seit Mittwoch erzählt uns die Assistenzärzten NR. 2 das Carinoso nach Hause kommen soll, das nur noch wegen dem Sauerstoff Klärungsbedarf bestünde. Und heute haben wir Donnerstag, noch nichts ist geklärt wegen dem Sauerstoff, Carinoso liegt immer noch im KH. Gelernt hat er, das er seinen Atem kontrollieren muss, weil er zu viel Luft einatmet und viel zu wenig ausatme. Dadurch staut sich dann die Luft in den Lungen und schon hat er Atemprobleme. Er wird lernen müssen, dass er immer weniger tun kann, sich immer mehr schonen muss. Was für einen Kapitän AD sehr schlimm ist, zumal er ein sehr rabbeliger Mensch ist. Immer wieder musste ich ihm sagen, geh nicht so schnell, du bist keine 20 Jahre sondern 21 Jahre, da rennt man nicht mehr so schnell. Eigentlich kann ich es mir jetzt nicht vorstellen, wie das gehen soll, das Carinoso alleine bei sich zu Hause sein wird. Ich kann bei ihm nicht übernachten, weil er ein Bett hat, worin ich nicht schlafen kann. Zwar hat er versprochen das er sich ein neues Bett kauft, wo man elektrisch Kopf – und Füße im Lattenrost aufstellen kann, aber ich weiß er liebt sein Bettkasten Bett. Na ja, solange er sein geliebtes Bett behält, schlafe ich zu Hause, denn ab sofort werde ich am WE zu ihm gehen, da er die Treppen bei mir nicht mehr steigen kann. Darüber nachdenken versuche ich nicht, mit dem was ich weiß, was Carinoso betrifft und seine Gesundheit. Wir werden leider nicht mehr so viel Zeit zusammen haben, wie viel ist ungewiss, ich spüre es aber dass es nicht mehr viel Zeit ist. Carinoso ist Krebs Patient, er hat Diabetes, er hat eine rezidive Metastase die derzeit aktiv ist, er hatte Pankreas Krebs, den er eigentlich sehr gut überwunden hat, doch entsprechend auch nicht alles essen kann. Diabetes und Pankreas arbeiten Gegeneinader was das Essen betrifft, was er für das eine darf, darf er für das Andere nicht. Dann weiter, er hat Dübitreng ,er wiegt nur noch 54 Kg, hat nicht viel Appetit, trinkt viel zu wenig. Mir fällt immer mehr auf, dass mein Carinoso schrumpft. Neuere Fotos von ihm, mag ich nicht mehr machen, auch weil er sehen könnte wie sehr er geschrumpft ist. Doch die Zeit jetzt mit ihm, ist für mich auch eine Zeit des sich darauf vorbereiten, das es keine lange Zeit mehr sein wird die wir gemeinsam haben. Auch wenn ich mir für ihn wünsche dass ich da bin wenn er gehen muss, habe ich für mich den Wunsch, nicht bei ihm zu sein, wenn er gehen muss. Erst einmal habe ich es erlebt, wie ein Mensch den ich gerne hatte, für immer gegangen ist. Es ist ein sehr merkwürdiges Gefühl, ein etwas unfassbares Gefühl das zu erleben. Sehr lange habe ich mich gefragt wohin ist dieser Mensch gegangen? Wie fühlt es sich an nicht mehr zu atmen? Wie ist es wenn man nicht mehr in der Sonne spazieren gehen kann? Keinen Hunger mehr zu haben, nichts mehr trinken zu müssen? Gedanken die das Alltägliche Leben gestaltet haben, die ja von den Menschen die für immer von uns gegangen sind nicht mehr erlebt werden. ????Wie ist das????? Diese Frage hing mir sehr lange im Kopf und diese Frage war alles andere wie angenehm. Auch jetzt, wo ich darüber schreibe, erfasst mich ein sehr merkwürdiges Gefühl, das mir nicht behagt. Ich verdränge es auch sehr weit weg, dass die Zeit mit Carinoso begrenzt ist. Daher mag ich es überhaupt nicht, wenn er im KH liegt, wenn er zu Hause ist, dann ist es vom Gefühl er erträglicher das er nicht mehr gesund wird, jedoch am Alltag teil nehmen kann, was ich ihm ermögliche, soweit wie ich kann. Merkwürdig, da hatte ich jetzt 2 Tage die Gedanken, wie schrecklich es ist, mit einem in die Jahre gekommen Mann zusammen zu leben und im nächste Augenblick denke ich darüber nach, das nicht mehr viel Zeit da ist. Mitleid das es Carinoso nicht gut geht, nein habe ich nicht, weil er mir erzählt hat, das er ausschweifend und gut gelebt hat. Für mich wäre Mitleid da, wenn es junge Menschen betrifft. Auch wenn heut zu Tage fast 71 Jahre kein zu alt sein ist weil die Menschen älter werden. Um es kurz mit den Worten von Carinoso zu sagen er hat als Seemann gehurt – gesoffen – nichts ausgelassen – gequalmt das der Schornstein immer rauchte, sämtliche Krankheiten die man als Seemann bekommen kann, wenn man unachtsam ist, mitgenommen, er ist um die Welt geschippert, hat viele Länder und deren Menschen gesehen. Hat Nachkommen gezeugt, Fehler gemacht, aber gelebt. So umschreibt er es, wenn er sein Leben in Kurzform erzählt. Oh, es ist gleich 21 Uhr, das bedeutet Schluss für heute, TV Zeit.
Fortsetzung folgt
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