Mittwoch, 2. Mai 2012
Der Schmerz.......60...
Ein ganzer Monat ist schon vergangen, seit mein Carinoso verstorben ist. Jeden Tag frage ich mich, wann es auf hört, so weh zu tun.
Konfrontiert werde ich immer noch damit, weil seine Familie es nicht alleine auf die Reihe bekommt, seinen restlichen Nachlass so zu regeln, dass ich damit nichts mehr zu tun haben muss. Wie oft habe ich mir gesagt, so, Schluss aus, du gehst nicht mehr in seine Wohnung rein, die verscherbeln doch alles was ihm mal gehört hat. Und jedes Mal wenn ich ganz fest den Entschluss gefasst hatte, ging es mir spürbar besser. Doch kaum geht es mir besser, kommt schon wieder einer aus der Familie von meinem Carinoso und erwartet, dass ich erneut in seine Wohnung gehe. Sein Bruder, der ein etwas schwaches Kurzzeitgedächtnis hat, wollte nach der Beerdigung seine Lebensmittel aus dem Kühlschrank mit nehmen, da er nicht noch mal kommen wird. Und, was war? Nichts, ich musste mal wieder her halten, den Kühlschrank in den Müll entsorgen. Gleichzeitig zu sehen das alle Namensschilder von Carinoso abgenommen wurden, was ich tat. Den Strom komplett ausschalten, damit der Kühlschrank nicht für lau weiter läuft. Und wieder mal habe ich fest vorgenommen, nicht noch mal in die Wohnung zu gehen. Hab die Tochter angerufen, dass ich einen Totenschein benötige, da ich die Bankgeschichte beenden möchte. Hab gestern dann bereits ein Infoschreiben für diese Tochter schon per PC geschrieben, den ich nur noch ausdrucken musste, wenn ich besagten Totenschein hätte. Und, was ist? Der Bruder schrieb mir eine E-Mail, das der Wohnungseigentümer in die Wohnung rein müsse, da er Interessenten für die Wohnung habe, der Eigentümer aber keine Tel. nummer von mir habe. Zum kotzen finde ich es mittlerweile, von denen hatte sich zu Lebzeiten meines Carinoso niemand um mich geschert, mich wollte von denen niemand dabei haben. Und jetzt soll ich sputen wenn die was wollen. Ich denke nicht daran, hab dem Wohnungseigentümer einen E-Mail geschickt, wie er mich Tel. erreichen kann, dem wird ich die Tel. von der Tochter geben, soll die sich darum kümmern. Gerade dem Bruder hab ich so oft schon gesagt, wie schwer es für mich ist, immer wieder in die Wohnung von meinem Carinoso rein gehen zu müssen. Der Bruder hat es bisher nicht geschafft, in HH anzurufen, das die ihre Gesundheitssachen abholen kommen sollen. Ebenso erklärt er mir, dass es so schwierig sei ein Auto verkaufen zu könne. Alfa Romeo, 5 Jahre alt, kaum gelaufen, knapp 2 Jahre TÜV frei und er bekommt es nicht verkauft. Klar wenn er damit durch die Gegend fährt und die Km so runter verbraucht, der Wagen einige Schramme aufweist. Wenn der weiter so mit dem Auto von meinem Carinoso umgeht, bekomme ich nichts mehr dafür. Schlimm sind für mich die WE, wo mein Carinoso und ich immer zusammen waren, es uns gemütlich gemacht hatten. Oder wir sie an die Ostsee gefahren, wenn die Sonne scheint, haben uns da einen gemütlichen Tag gemacht, lecker essen gehen und so. Wir liebten es beide am Wasser zu sein. Beschäftigung arm bin ich nicht, hab es als Kind schon lernen müssen, mich selber zu beschäftigen, denn ich mag Langeweile nicht. Ich habe die gefundenen Brief meines Carinos an seine Mutter gefunden, wo er begonnen hatte zur See zu fahren. Die sortierte ich, weil ich eine Art, Omage an ihn anfertigen will, für seine 2 Brüder, die immer glaubten, dass er nie an sie gedacht habe, während der Seefahrt. Aber auch Inhaltlich zu lesen, der sehr enge Kontakt zu seiner Mutter. Fast alle Briefe wurden ausschließlich an die Mutter gerichtet. Jedoch immer Grüße an seine 2 kleinen Brüder, wovon der kleinste Bruder in den Kindertagen sehr krank gewesen war. Doch es gibt in fast jedem Brief einen grassen Wiederspruch, zudem was mein Carinoso mir erzählt hatte, hinsichtlich der Seefahrt. Es sei seine Berufung gewesen, seine erste große Liebe, die immer die Nr. 1 war. Doch in fast jedem Brief hatte er Heimweh, wollte er so oft die Seefahrt beenden. Doch gleichzeitig gefiel es ihm weit weg auf die See zu sein, durch die Meere zu schippern. Ich denke, wenn seine geliebte Mutter mit an Bord gewesen wäre, würde mein Carinoso nie Heimweh gehabt haben. So widersprüchlich er in seinen Briefen war, was die Seefahrt betraf, so widersprüchlich war mein Carinoso in fast allem was er tat sagte oder dachte. Ich habe noch nie solch einen widersprüchlichen Menschen kennen gelernt, wie er es war. 1941 ist er geboren, also voll in die Kriegsjahre rein, 1958 fuhr er als 17 jähriger dann zur See. Und doch war er geprägt von den Kriegsjahren, denn in vielen seiner Briefe las ich, das er seiner immer besorgten Mutter schrieb, das er genug zu essen bekommen würde. Wenig Schlaf, aber immer genug zu essen. Von Mädchen schrieb er selten, nun ja, es waren Briefe an seine Mutter, die auch etwas eifersüchtig war, wenn es um ihren Sohn ging. Doch wie er 19 Jahre war, da schrieb er mal, das er sich verliebt habe, das er deshalb nicht so oft an sie geschrieben habe, da er immer an dieses Mädchen denken musste. Es war keines der Mädchen, von denen er mir erzählt hatte. Etwas später dann war da ein Mädchen, von dem er mir erzählt hatte, die aus Holland kam. Oh weh, sie hatte auch ein Kind von ihm bekommen. Doch ich weiß, dass es zu ihr und dem Kind keinen Kontakt mehr gab. Die Ausrede war, er schipperte ja zur See. Schlimm war es für den jungen Carinoso, das er sehr oft Wochen lang auf dem Meer schipperte ohne zu wissen, wann er seine geliebte Mutti wieder sehen würde. Krass fand ich, zu lesen, das er auch mal bei nahe abgesoffen war und das wo er noch sehr jung war. Doch alles in allem sehr interessant was ein junger Seemann so geschrieben hatte. Wie erwähnt werde ich davon eine Omage dieser Brief für seine Brüder schreiben, damit die erkennen dass sie ihrem großen Bruder nie egal waren. Meine Gedanken kreisen immer noch sehr viel um ihn. Shit ist nur, wenn es mir den Schlaf nimmt, den ich brauche um mich zu erholen. Nun ja, Carinoso gehört zu den Menschen die einen bleibenden Eindruck auf mich gemacht haben, viele gibt es nicht davon.
Fortsetzung folgt

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Sonntag, 29. April 2012
endgültig............60..........
heute ist mal wieder so ein Tag, wo ich eine totale Erschöpfung verspüre. Gestern war der endgültige Abschied von meinem Carinoso. Ich konnte nicht mit nach vorne auf dem Schiff gehen, wie die Kapitänin dir Urne mit Carinosos Asche in die Ostsee gegeben hatte. Wenn ich mir das angesehen hätte, wären die nächsten Nächte für mich sehr lang geworden, oder sehr kurz, weil ich davon Alpträume bekommen hätte. Wie ich so die ganze Leute sah, die auch gekommen waren, wusste ich, nein ich spürte es, wie sehr Carinoso es mir übel nahm, da sich nicht seine gewollte anonyme Bestattung gemacht habe. Sein ersten Bruder hatte eine viel lange Rede gehalten, wo es eigentlich hauptsächlich um Carinoso gehen sollte. Streckenweise hatte ich das Gefühl der Bruder hebt sich zu sehr darin hervor. Was mich sehr verwundert hatte war die Tatsache dass der 2. Bruder auch gekommen war, das hätte sogar meinen Carinoso sehr verwundert. Die Sonne schien, das Meer war sehr stürmisch, wie die Urne zu Wasser gelassen war, gab es kurz ein aufbrausen des Meeres, so wie wenn Knut von seinem besten Freund und Helfer, dem Retter der Seeleute geholt worden sei. Im Moment komme ich nicht auf dessen Name. Die Schwester seiner Mutter war auch die, die bald 92 Jahre wird, die letzte ihrer Generation.
Poseidon heißt der aller beste Freund und Retter der Seeleute.
Es ist jetzt endgültig. Von nun an muss ich mein Leben so ausrichten, das mein Carinoso nicht mehr da ist. Viel Menschen auf dieser Beerdigung fröhnten dem gewohnten Klischee: Wir treffen uns mal, wir hören von einander, wenn du was brauchst, wenn du Hilfe brauchst, ruf an..usw.! Und einige Tage weiter, denkt schon keiner mehr daran, dass ich nun alleine bin, ohne meinen Carinoso. Was ich die nächsten Tage tun werde ist, mein Burnout zu pflegen und hegen, damit es verschwindet, damit es mir auch Körperlich wieder gut geht. Laut meines Dr. Freund kann das dauern, nun ja, hab doch Zeit mich zu erholen.
Komisch ist es schon, über gewisse Dinge nach zu denken. Nichts mehr spüren, nichts mehr hören, nichts mehr sehen, nichts riechen, nicht sprechen…usw. Dinge die für uns alltäglich sind, die wir nicht missen möchten, die nach dem Tod nicht mehr zu können, ob man das mitbekommt? Wo geht man hin? Wo lebt die Seele weiter? Wird man wieder geboren und weiß nichts von seinem vorherigen Leben? Und bei einem Mensch, der 1.72m groß war, das kaum eine Handvoll Asche übrig geblieben ist, wie wenig eigentlich der Mensch doch ist. Hatte dem Chef der Seebestattung gefragt, wieso dann eine so große Urne, wenn weniger wie eine Handvoll Asche da wäre? Sei wegen der Trauerleute, die lieber eine große Urne sehen wollen, wie wenn eine angepasste da wäre. Ich denke das ist ein Kostenfaktor, bei groß mehr Geld bei klein zu wenig Geld für den Seebestatter. Heute Nachmittag um 16: 15 ist Urne von meinem Carinoso aufgelöst, 24 Stunden nach ins Wasser geben soll sich die Urne auflösen. Tja, dann wünsche ich meinem Carinoso eine gute Seereise. Sein bester Freund Dieter war auch da, von ihm war ich enttäuscht. Zwar fand ich schön das er ein Seemannslied für meinen Carinoso sang, doch seiner Haltung mir gegenüber zeigte mir, das er mit mir nichts zu tun haben wollte. Nicht weiter schlimm, er wohnt eh viel zu weit weg, dass es mich stören würde. Wenn alles gut geht, werde ich einmal die Woche da sein, wo mein Carinoso ins Meer gekommen ist, nicht ganz nahe dran, aber am Ufer, somit kann ich in Gedanken ihm immer einen Gruß rüberschicken. Er fehlt, er fehlt sehr, doch mein Leben geht weiter, muss weiter gehen, auch ohne ihn.
Fortsetzung folgt

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Donnerstag, 26. April 2012
warum ....60.....
wenn ich so Berichte höre, oder lese, das Menschen in den älteren Jahren, auf Betrüger rein fallen, kann ich das irgendwie nicht nach vollziehen. Das Hirn arbeitet doch weiter, auch wenn es beginnt langsamer zu arbeiten. Wenn ich als 70 oder 80 jährige nicht mehr im Kopf habe, was für Enkelkinder ich habe, dann würde ich keinem Enkelkind was abgeben. Genauso mit diesen Kafffefahrten, das sind Betrugsfahrten, wo meine Eltern schon nicht mitgemacht haben, weil sie wussten solche Kafffefahrten kosten nur Geld. Es sind ja nicht nur einsame Senioren/rinen die da mit fahren, wo man dann sagen könnte, die sind einsam, die brauchen Unterhaltung. Da fahren auch Senoiren - Ehepaare mit, wie wenn es keine anderen Hobbys gäbe, wofür sie ihr Geld ausgeben könnten. Wenn ich so was lese oder höre, hoffe ich innständig, das ich mal nicht so werde. Das in Deutschland es nicht gesellschaftsfähig ist, das die jüngerer Familie sich um ihre älteren Mitglieder kümmern, ist schon traurig genug. Doch hässlich - abstoßend finde ich es, wenn sie in besagten Altenheime reingefercht werden. Denkt denn kein Kind daran, das es die Eltern oder Großeltern waren die sie ernährt haben? Das die Eltern auch arbeiten waren und trotzdem für die Kinder gesorgt haben? Und heute, heute gehen die Kinder arbeiten und können sich nicht mehr um ihre Eltern kümmern? Haste Geld, bekommste auch im Senioren Alter Luxusversorgung, doch was ist mit den Senioren/rinnen die kein Geld haben?
Mich wird im Krankheitsfall auch niemad versorgen, doch das muss auch niemand, erst recht nicht irgendein Alters -Pfegeheim. Letzten habe ich zu lesen bekommen, das von den Krankenkassen es bis auf die Sekunde genau berechnet wird, wieviel Zeit Pflegedinge betragen dürfen, auch danach bezahlt werden. Haben die Senoiren/rinnen in ihrem Leben, bei ihren Kindern auch alles nach Zeitplan gemacht, und das auch noch ohne Bezahlung? Macht sich irgendjemand mal darum Gedanken, wie Senioren/rinnen sich fühlen, wenn sie abgeschoben werden? Wenn sie wie blöd rum sitzen müssen, damit das Pflegepersonal nicht zu viel unbezahlte Arbeit hat? Sie werden geweckt, ob sie es wollen oder nicht. Sie werden gefüttert, ob sie es wollen oder nicht. Sie müssen zu Bett, ob sie es wollen oder nicht. Und welcher Idiot hatte die shit Idee, das Senioren/rinnen alle in ein 2 Bett Zimmer leben wollen? Das sie nur einmal die Woche duschen wollen? Es heißt nicht nur, einen aleten Baum soll man nicht verpflanzen, es heißt auch, einem alten Baum sollte man nicht umgewöhnen, dann ist er ebenfalls zum sterben verurteilt. Ist das so? Senioren/rinnen werden in diese Häuser zusammen gebracht, damit man im alltäglichen Leben nicht zu sehen braucht, wie ihr Leben immer weniger wird? So viele bürokratische Auflagen, die es verhindern, das es menschlich zu geht. Fragt mal einer welche Angst Menschen davor haben, in diese Altenhäuser abeschoben zu werden? Wenn ich von meinen ...60..Jahren aus gehe, dann stimme ich zu, das ich sehr große Angst habe, mich einmal in so einem Altenhaus wieder finden zu müssen. Nein, das macht kein Spass, Spass hat nur der, der Geld hat, der es bezahlen kann, das er auch in einem Altenhaus glücklich leben kann. Die meisten Senioren/rinnen haben kein Spass in ihren Altenhäuser. Mein Carinoso hatte auch sehr große Angst, in so ein Altenhaus rein zu müssen. Sehr oft hat er es gesagt und mich immer wieder darauf angesprochen, das ich ihm mein Versprechen gab, dafür zu sorgen, das er niemals in so einem Altenhaus leben muss. Ich habe mein Versprechen gehalten er musste nicht. Klar, das ist nicht einfach, wenn man eine intensieve Pflege macht Doch das Lächeln von ihm, das strahlen seiner Augen, gab mir den Dank, für die oft sehr schwerer Betreung - sprich Pflege. Doch jeder Mensch sollte jedem so viel wehrt sein, das man ihn auch im Pflegfall so betreut, das die Augen leuchten, das ein Lächeln danke sagen kann. Doch, auch Demenskranke können liebevolle Pflege bekommen, denn Gefühle sterben nicht vorher, nur das Gedächniss ist wirr. Wenn man viel Geld hat, geht das doch auch, siehe er Assauer vom Fußball. Wir sollten alle wieder uns besinnen das jeder von uns in die Lage kommt 70-80-90 Jahre zu leben und das nicht immer ohne Hilfe. Das aber diese Hilfe nicht so aussehen muss wie derzeit in den Altenhäuser, wie es die Kassen vorschreiben.
Fortsetzung folgt

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Dienstag, 24. April 2012
Gedanken einer …60..jährigen
Fragen würde ich mich nie, was habe ich falsch gemacht in meinem bisherigen Leben, wozu auch. Alles was ich tat, ob gut oder weniger gut bis hin zu schlecht, ist meine Lebenserfahrung. Und all das was andere Menschen als schlecht betitelten, fand ich noch lange nicht schlecht. Wenn mir nun mal rot gefällt, warum sollte ich dann grün lieben, nur weil den Anderen grün gefällt? Doch so nachdenklich wie jetzt mit 60, war ich noch nie, verstärkt seit mein Lebenspartner Carinoso verstorben ist. Nein, es kriecht keine Angst in mir hoch, dass meine Lebensjahre auch recht übersichtlich geworden sind. Ausrechnen tue ich mir so oder so nicht mehr wie noch 20 Jahre. Nicht weil ich krank bin, oder Wehwechen mit 60 Jahren mehr nerven wie mit 30 Jahren. Dafür nehme ich alles viel zu lockerer, wenn was weh tut, ändere ich es, wenn was nicht geht, geht es nicht mehr. Doch meine Gedanken gehen anders wohin. Was würde ich machen wenn ich noch mal 21 wäre? Was würde ich nicht machen wenn ich noch mal 21 wäre?
Mein Leben wurde doch viel zu sehr dahinein gepresst, was Andere für mich bestimmt haben.
Heiraten!
Würde ich niemals mehr! Nein, es geht nicht darum, das ich keine Männer mag, es geht darum das ich mein eigenes Leben mit jeder Heirat aufgegeben habe immer mit der Hoffnung, das zu bekommen, was ich eigentlich nie hatte. Familie!
Familie!
Klar hatte ich Familie, auf dem Papier. Eine Mutter die mich nicht wollte, die mich nach der Geburt im KH liegen ließ. Meinen Vater kenne ich nicht! Halbgeschwister die, wenn sie sich an mich erinnerten, meinen Wunsch nach Familie ausgenutzt haben. Auch 3 Ehemänner hatte ich, die ich jedoch nicht in der wischi waschi Illusion der Liebe geheiratet hatte. Doch mit dem Wunsch, eine Familie zu haben! Dieser Wunsch, Familie, der war mir halt in die Wiege gelegt worden, weil ich nie eine hatte. 2 Kinder hatte ich auch, die meinen Wunsch nach einer eigenen Familie vervollkommnen sollten. Doch auch da muss ich wohl was auf meiner Stirn stehen haben. Benutzt mich – Arschloch – Nichts wehrt!
Liebe!
Ich habe zweimal in meinem Leben daran geglaubt, dass es die Liebe gibt. Und jedes Mal war es eine niederschmetternde Zeit, wenn ich merkte, dass besagte Liebe nur bei mir war. Mein erstes Mal, mit der Liebe, da war ich 18 Jahre. Nein, kein Spätzünder, ich musste so lange in der privaten Klosterschule leben, daher. Die Erkenntnis, dieser ersten Liebe brachte mich dazu nicht mehr leben zu wollen. Ich lebe, ja, weil es meine Tochter gab, die von dieser Liebe zeugte. Das Kind sollte nicht alleine aufwachsen, wie ich es musste, daher lebte ich weiter. Doch Liebe, da musste ich gut 50 Jahre werden um wieder auf die Liebe rein zu fallen. Und wieder krachte es in meinem Leben. Da hat doch ein Zitat mal volle Wirkung gezeigt: Die Zeit heilt alle Wunden. Heilt sie auch und bringt Erkenntnisse mit sich, nein danke zur Liebe zu sagen. Gern haben, sympathisch sein, sich verstehen und son Kram, das ist okay, aber null ..nader Liebe.
Leben!
Mein Leben würde ich schon mit einem Mann teilen, jedoch er hat seine Wohnung, ich habe meine Wohnung. Das war bei Carinoso eine sehr positive Erfahrung, dass ich meine eigene Wohnung hatte. Männer und Frauen sollten niemals zusammen wohnen, das geht nicht gut, das kann nicht gut gehen. Nein, mir zeigen Ehepaare die jahrende lang verheiratet sind, zusammen wohnen, in keinster Weise das es auch gut gehen kann, denn einer muss immer der dumme dabei sein und bei solchen 40 -50 jährigen Ehen, ist immer die Frau die Dumme. Doch die 40-50 Jahre Ehen, die sterben auch aus, das gibt es in meiner Generation schon nicht mehr. Reisen, das würde ich machen. Mir sehr viele Länder ansehen, Reisen auf Schiffen, doch nicht diese Luxusschiffe, wo man ein Vermögen bezahlt um 2 Wochen unterwegs zu sein. Ich würde viel mehr Zeit für mich einplanen. Dinge tun, die mir gefallen. Kinder, nein, die würde ich nicht haben. Nichts gegen Kinder, sollen andere sie haben. Arbeiten gehen – für mich – Reisen - das wäre mein Ding wenn ich noch mal 21 wäre. Auswandern, das wäre auch noch mein Ding, denn mein Leben in Deutschland, bis 21 Jahren, war alles andere als glorreich, eher gesagt geprägt von Dem was Andere immer wollten. Luxus war noch nie mein Ding, ist es bis heute nicht, mir reicht ein gemütliches Dach über dem Kopf, ein zu Hause, wo ich immer hinkommen kann. Leben würde ich gerne in einem Land, wo es keinen Winter gibt. Winter, eine Jahreszeit die mir als Kind schon zu schaffen gemacht hatte und es heute immer noch macht. Nein, es muss nicht Grass 40-50 Grad sein, aber warm. Und an der Küste möchte ich leben, was ich ja jetzt mache. Obwohl ich es erst seit 4 Jahren mache, ist aber ein Lebenswunsch den ich mir erfüllt habe. Die Türkei wäre ein Land wo ich gerne leben würde. Doch ja, ich habe die Türkei kennen gelernt und ich weiß dass man da gut leben kann, wenn man nicht luxuriös leben will. Gut, man muss nicht in der Türkei in kleine Dörfer leben, wo es religiös krass zu gehen kann, wo es sehr arm zu leben ist. Doch an der Küste entlang gibt es mehr wie genug Orte wo es sich z.B. mit Hartz4 sehr gut leben lässt. Die türkische Sprache ist auch nicht so schwer, da finde ich Englisch lernen schwieriger. Jetzt noch mal 21 Jahren und mein Leben würde anders verlaufen. Nein, bereuen tue ich nur sehr wenig von meinem gelebten Leben.
Mein jetziges Leben…
sieht im Moment so aus, das ich immer noch die Tage zähle, wo ich ohne meinen Carinoso weiter leben muss. In 4 Tage um diese Uhrzeit liegt er bereits in der Ostsee begraben und 3 weitere Tage, sind es schon einen Monat, wo mein Carinoso nicht mehr da ist. Besser fühle ich mich, seit ich nicht mehr täglich in seine Wohnung rein muss. Noch ist sie nicht leer, doch darum kümmern sich Andere, das ist nicht mehr meine Aufgabe. Lediglich mit dem Vermieter muss ich noch mal in die Wohnung, zur Abnahme, weil der Bruder von Carinoso deshalb nicht 700-800 Km weit herkommen möchte. Schlimm ist immer noch wenn ich sehr an Cerinoso denke, dann möchte ich weinen, weil der Verlust sehr groß ist. Auch über ihn sprechen kann ich nicht, ohne weinen zu müssen. Sicher, ich gehe unter die Leute, spaziere in der Stadt um nicht nur alleine zu sein, doch ich vermisse ihn. Ein Mensch der einem sehr nahe ans Herz gewachsen ist, mag ja gewesen sein wie er will, er wird vermisst. Bei sehr wenigen Menschen, die ich innerhalb meiner …60… Lebensjahre kennen gelernt habe, kann ich sagen, ich vermisse sie. Wenn ich an diese Menschen denke, die nicht alle Tod sind, tut mir das genauso weh, wie wenn ich an meinen Carinoso denke, der Tod ist, den ich nie wieder sehen werde, mit dem ich niemals mehr sprechen kann. Verrückt ist, egal wie nahe ein Mensch mir stand, oder welche Bedeutung der Mensch gehabt hat, wenn ich meine Augen zu mache, mich ganz doll anstrenge, sehe ich sie nicht. Es gibt Menschen die sagen, wenn sie die Augen schließen und an den Mensch denken, sehen sie sein Antlitz, geistig vor sich. Ich sehe es nicht, ich muss mir schon Fotos ansehen. Doch wenn ich einen Mensch lange nicht gesehen habe, der dann urplötzlich vor mir steht, dann erinnere ich mich schon. Ob das lange dauert, bis man nicht mehr weinen muss, weil ein lieber Mensch verstorben ist? Es sind nicht mal die vielen Jahre des Kennen, weil es nicht so viele Jahre sind, doch die Zeit die wir zusammen waren, ich gehöre zu den Menschen, die war sehr intensiv. Wenn ich mich entschließe mit einem Mensch so zusammen zu sein, wie mit Carinoso, dann interessiert mich alles von – mit – an – diesem Mensch. Und ich hatte gedacht, da sich meinen Carinoso sehr gut kennen gelernt hatte. Puste Kuchen, es war nicht alles, was er mich hat kennen lernen. Enttäuscht? Nein! Aber sauer auf ihn schon, weil ich gedacht hatte, er hat mich an allem teil haben lassen, war aber nicht so. Es gab mal eine Zeit, da habe ich mich enttäuschen lassen, doch irgendwann habe ich es nicht mehr zugelassen, dass ein Mensch mich enttäuschen kann. Daher konnte Carinoso das auch nicht. Es gibt auch kein Gefühl von Hass in mir, was immer Menschen mir angetan haben, es konnte mich nie dazu bewegen, Hass zu empfinden. Das blöde ist nur, finde ich noch mal einen Mann, dem ich so viel Vertrauen entgegen bringen kann, das ich mich auf ihn einlassen könnte? 100% Vertrauen hatte ein Mensch nie von mir bekommen, das hängt mit meinem Leben zusammen, das ginge nie.
Heute….
Heute habe ich einen totalen Faulenzertag mir gegönnt. Na ja, lange schlafen war leider nicht, das ist noch nicht. Doch mich hat nichts und niemand jagen können. Alles in Ruhe gemacht, zum Frühstück aus gewesen, was spazieren gegangen, bis es begann zu regnen. Habe faul auf meinem Sofa gelegen, TV auf mich einprasseln lassen, ohne recht was mit zu bekommen. Gleich werde ich mir was zu essen machen und sehen was TV heute Abend zu bieten hat. Irgendwie ist jedoch immer noch das Gefühl vorhanden, das ich anrufen müsste um Carinoso zu fragen ob bei ihm alles okay ist. So stressig es die letzte Zeit gewesen war, so still, viel zu still, ist es jetzt, wo Carinoso nicht mehr da ist. Seufz, das Leben geht irgendwie weiter.

Fortsetzung folgt

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Samstag, 21. April 2012
traurige ..........60........
Sonntag, der erste Sonntag wo ich alleine bin, mein Carinoso ist schon 15 Tage tod und immer noch nicht beerdigt. Doch es gibt endlich einen Beerdigungstermin, der 28.04.2012 um 14:30, da werden wir ihn per Schiff raus auf die Ostsee bringen, damit er da sein letzte Ruhe findet wo er immer sein wollte, am Meer..im Meer. Doch für mich gibt es immer noch keine Ruhe, weil sein Bruder es sich zur Tugend gemacht hat, die gesamte Hinterlassenschaft seines Bruders zu durchforschen. So ganz uneigennützig bestimmt nicht, zu mindestens vermittelt er mir das Gefühl dazu. Er meint wegen des Erbe, man müsse 10 Jahre zurück angeben was der Verstorben zu seinen Lebzeiten verschenkt hat, hinsichtlich eines zu stehenden Erbe, wenn man zur Erbengemeinschaft gehöre. Da wurde aber mal seine Bagasch sehr hellhörig, sie haben für heute einen Familienrat einberufen um darüber zu sprechen, was sie nun tun sollen. Erben oder Erbe ablehnen? Huch, mein Handy klingelte gerade und wie ich dran ging, war es schon vorbei, doch die Telefonnummer war angezeigt, daher rief ich zurück und oh man, es war seine getrennt lebende Madam. Na ja, da ich ruhig sprach, war sie auch ruhig, hab ihr mein Beileid ausgesprochen und oh Wunder, sie mir auch. Freunde werden wir nicht, dafür sind wir zu unterschiedlich, möchte ich auch nicht. Doch mein Weltbild, hinsichtlich Carinoso hat sehr viele negative punkte bekommen. Wenn ich gewisse Dinge im Voraus gewusst hätte, es würde so manches Mal geknallt haben zwischen ihm und mir.
Konnte nicht weiter schreiben, weil es mir noch sehr schwer zu schaffen macht, dass mein Carinoso tot ist. 21 Tage sind seit seinem Tod vergangen und immer ist noch nicht alles geregelt. Abgelehnt hat die Erbengemeinschaft das Erbe nicht, entsprechend werden sie dann auch mit dem negativen Ausgang leben müssen. Hätte mich gewundert wenn es anders gewesen wäre, besonders seine älteste Tochter, die vom Stamme nehmen, denn die 2 anderen Kinder, wollten nur hier und da als Andenken was haben. Regie führt diese älteste Tochter auch, daher nimmt sie sich auch das, was sie will. Wenn man dann laut Gesetzt das Ganze sich betrachtet, wäre nur die getrennt lebende Ehefrau Erbin und die Kinder nur Pflichteilerben, da sie im Testament ihres Vaters nicht bedacht wurden. Wenn darum geht das was bezahlt werden soll, dann hört und sieht man von der ältesten Tochter nichts. Dann schiebt man die Mutter vor, die ja alles erben soll. Ist das erste Mal das ich es erlebe: Seebestattung! Nachlass! Erben! Nicht erben! Pflichtteil! Dem Toten seine Lebenspunkte kündigen! Die Wohnung! Der Inhalt der Wohnung! Bank! Mich hat es immer sehr mitgenommen, wo ich noch jeden Tag in seine Wohnung musste, da es Fische zu füttern gab, Blumen zu gießen gab, die Post raus holen. Seit vergangen Montag musste ich das nicht mehr machen, die Fische sind weg, ein Teil der Blumen auch. Die Post hole ich immer noch, doch dafür muss ich nicht in die Wohnung von ihm rein. Da war gestern die älteste Tochter in der Wohnung, ich hatte sie rein gelassen. Sie wollte die eigentlich so gut wie leer räumen, damit man sieht was noch da war zum verschenken. Sauber habe sie auch gemacht, aufgeräumt, alles was verschenkt werden solle, zusammen gestellt. Wie ich in die Wohnung rein musste, weil ich ein Papier aus den Akten von Carinoso brauchte, war was aus der Wohnung rausgeholt, doch sauber gemacht, Fehlanzeige. Zusammengestellt ebenso Fehlanzeige. Sonntag will sie dann einen sogenannten Hauströdel veranstalten, doch wer sollte da kommen, wenn es keine Info dazu gab? Was würde wohl Carinoso dazu sagen, wenn er mitbekäme, was sich mit Dem tut, was er zurückgelassen hat? Wenn ich an seinem finanziellen Chaos denke, fühle ich, dass er typisch, Carinoso grinsen würde. Seine Worte wären: Hattet ihr gedacht ich hinterlasse euch Reichtum, damit ihr weiter auf meine Knochen leben könnt! Was jetzt mit den 9000 € Kredit wirklich ist, wohin dieses Geld geflossen war, das wird wohl nicht raus kommen, solange es keinen Erbschein gibt, denn die Kredit Bank hüllt sich schweigsam mit dem Mantel des Datenschutzes ein.
Eigentlich bin ich froh, dass ich diesbezüglich nicht noch einmal diese Erfahrungen machen muss, so nahe steht mir keiner mehr, dass es dazu kommen könnte. Gewusst habe ich es, denn bisher habe ich mich immer erfolgreich fern gehalten, was Sterben, Tod und das danach betraf, daher werde ich es auch gerne weiter so behalten. Nein, alleine bleiben möchte ich nicht, doch erzwingen werde ich auch nichts, was kütt dat kütt, sagt man in meiner Heimat. Doch werde ich keine so starke emotionale Bindung mehr eingehen und erst recht nicht mehr, mich so stark einbringen, wie ich es bei Carinoso getan hatte. …60….jahre und man lernt doch noch was Neues dazu. Jetzt werde ich wieder zusehen, dass ich für mich was tue, morgens wieder auf dem Band laufen, bei schönem Wetter an die Küste raus und da spazieren gehen. Neue Leute kennen lernen und darüber nachdenken, was ich mir sonst noch Gutes tun könnte. Heute scheint die Sonne, ich werde mir ein Frühstück draußen gönnen, denn das Leben ist sehr kurz und man soll sich immer mal was gönnen können.
Fortsetzung folgt

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Montag, 9. April 2012
9 Tage ohne ihn...60....
Jetzt sind es schon 9 Tage wo mein Carinoso nicht mehr lebt. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Beerdigt ist er jedoch immer noch nicht, weil die Verwandtschaft von ihm sich noch nicht einig wurden, welcher Termin. Jeden Tag war ich in seiner Wohnung, muss ja jemand die Fische füttern, bis sie abgeholt werden. Doch heute bin ich nicht in seine Wohnung gewesen, mir war nicht danach. So langsam erholt sich mein Körper, beginnt sich darauf ein zu stellen, länger schlafen zu können. Das anfänglich totale erschöpft sein, weicht langsam. Ich gehe jeden Tag 1 Stunde spazieren, ruh mich viel aus. Da Ostern ist schaue ich die Fernsehkiste leer obwohl da alle Wiederholungen gezeigt werden. Gestern wären Carinoso und ich an die Ostsee gefahren, weil die Sonne vom Himmel lachte. Auch wenn es recht kühl war, doch dafür hätte man sich warm anziehen können. Die Traurigkeit umarmt mich immer noch, weil da was fehlt, weil Carinoso fehlt. Auch wenn um mich herum immer gesagt wird, das dauert, das kann bis zu einem Jahr dauern, ich denke wenn man sich gut verstanden hat, wird dieser Mensch einem immer fehlen. Es ist eigentlich der erste Mensch der mir fehlt, auch wenn schon Menschen verstorben sind, die mal zu meinem Leben gehört hatten. Von denen vermisse ich Niemand. Daher mache ich zum ersten Mal die Erfahrung, dass ich einen Menschen vermisse, der gestorben ist. Carinoso mag gewesen sein wie er war, gut und nicht gut, er stand mir am nächsten. Und wenn ich erlebe, das er nicht mal beerdigt ist und die liebe Verwandtschaft räumt schon sein Hab und Gut aus, doch einen beerdigungsterminbekommen sie nicht hin, dann möchte ich am liebesten…doch ich tue es nicht, ich schweige dazu und weine innerlich darüber. Er hatte es mal gesagt, warte ab, wenn ich Tod bin, dann kommen sie, dann wissen sie wo meine Wohnung ist. So wie ich sie kennen gelernt hatte und kurze Zeit später auf weiteres Kennen lernen verzichte hatte, hätte ich es erwarten müssen. Doch wenn es da ist, ist man sehr traurig. Ich werde meinen Carinoso nach seiner Seebestattung in eine meiner Gedankenschublade stecken um ihn dann nach Belieben raus holen zu können. So hilft es mir immer klar zu kommen, wenn der Alltag mich wieder überrumpelt. Was mich zusätzlich getroffen hatte war, das eine grany Freundin von mir, mit der ich über den Tod meines Carinoso sprechen wollte, mich eiskalt abgeschoben hat. Sie sagte, ich solle vergessen dass es sie gäbe, sie wolle davon nichts hören, dann legte sie auf. Für allen Müll den sie ablassen wollte, musste ich mein Gehör und meine Zeit hergeben, doch jetzt wo ich …..da soll ich vergessen dass es sie gibt. Auch wenn man …60…ist lernt man dazu. Es kommt immer mehr so hin, wie ich es als Kind kannte. Verlassen habe ich mich immer nur auf mich selber, vertrauen habe ich mich auch immer nur auf mich. Volles Vertrauen hatte ich so oder so zu keinem Mensch, auch nicht zu Carinoso, er wusste es. Gibt es überhaupt Menschen, mit denen du bedingungslos sprechen oder schrieben kannst? Mir ist bisher noch kein Mensch begegnet, es war immer nur von kurzer Dauer. Die Menschen sind zu sehr mit sich selber beschäftigt und nehmen sich nicht die Zeit, mal zu zu hören was andere Menschen zu sagen habe. Mein Carinoso war auch so ein Mensch, zu dem konnte man auch sagen, er hört sich gerne sprechen. Er fand es toll, das ich zu hören konnte, doch wenn er mir mal zu hören sollte, mach es kurz bitte ja! Im Internet bin ich auch noch auf der Suche nach Menschen denen es ebenso geht wie mir, doch mir begegnen da bisher nur Menschen, die schnelllebig, oberflächlich, sich im Internet bewegen, wie im realen Leben. Na ja, die Hoffnung stirbt zu letzt.
Fortsetzung folgt

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Sonntag, 8. April 2012
….60….und ein sehr trauriger Anlass
Wo gehen die Menschen hin, die uns für immer verlassen haben? Auch ich stelle mir nun die Frage.
Mein Carinos ist am 31.03.2012 verstorben
Das musste ich erst einmal soweit verkraften, dass ich beginnen kann mein Leben neu zu ordnen. Und mit dem das ich auch begreifen musste, dass ich nie wieder die Stimme meines Carinoso (Lebenspartner)hören würde, begann für mich auch das Erleben der völligen Erschöpfung. Mein Carinoso war ja sehr krank und irgendwie hatte ich es Gespürt, dass ich ihn im Jahre 2012 verlieren werde. Doch wenn es dann soweit ist, will man es dann doch nicht wahr haben. Dann erscheint es einem zu früh, wenn er verstorben ist. Dann glaubt man, jetzt, gerade jetzt hat man es nicht erwartet, obwohl das Bewusstsein da war, das man ihn verlieren wird. Seit ich diesen Gedanken hatte, dass ich ihn irgendwann 2012 für immer verlieren würde, dachte ich immer, ich sei dafür gewappnet, wenn er gehen würde. Doch man ist wohl nie dafür gewappnet, wenn ein Mensch stirbt, der einem sehr nahe gestanden hat. Für uns Menschen die weiter leben, stellen sich ungeahnte Fragen. Was bekommt er zu essen zu trinken? Hat er seine Schmerzen weiter? Wo wird er sich aufhalten? Hinzu kommen dann Erkenntnisse wie: Er liebte die Sonne und wird sie nie wieder sehen. Er war so gerne am Meer, doch darin ist er begraben aber er wird es nie wieder sehen können. Banale fragen die den Alltag betreffen, die man immer für selbstverständlich hält, wie erlebt er sie jetzt? Fehlen tut mein Carinoso mir an allen Ecken und Kanten. Nicht das ich auf ihn angewiesen war, nein, ich bin eine selbständige Einheit von Mensch. Doch er war meine Verantwortung, er war mein Sorgenkind. Er war meine Seelische Stütze. Er war der Mensch der mich zu so vielen Dingen brachte, die ich von alleine nie gemacht hätte. Ich NRWlerin bin an die Küste gezogen, wegen ihm, ohne ihn wäre ich immer noch in meiner Heimat NRW. Unmengen von Fragen tauchen auf, für die man keine Antworten bekommt. Bin ich ja gewohnt, viele Fragen zu haben, die ich in meinem bisher 60zigsten Lebensjahr nie beantwortet bekommen habe, weil Menschen die einen großen Teil hätten beantworten können, geschwiegen haben, immer noch schweigen. Doch nun kommen wieder so viele Fragen dazu, wo ich jedoch weiß, die kann ein Mensch nicht beantworten, so lange erlebt. Es sind nicht die bürokratischen Dinge nach dem Tod eines Menschen die mir zu schaffen machen. Nein, es ist, das umdenken, mein Leben neu zu richten, meinen Alltag zu verändern. Bisher bestand mein Alltag darin, für Carinoso da zu sein, Morgens der erste Gedanken zu ihm ging, der letzte dann auch noch. Auch wenn ich, soweit es ging, darauf geachtet hatte, das ich meine Zeit hatte, so war es immer dann meine Zeit, wenn ich meinen Carinoso versorgt wusste. Ich bin wohl ein Mensch, dessen Lebensinhalt erfüllt ist, wenn er sich um einen anderen Menschen kümmern kann und doch seine Freiheit hat. Mit meinem Carinoso war das fast perfekt! Doch es war das erste Mal, dass ich erlebte wie ein Mensch für immer weggeht. Wenn ich über meinen Satz nachdenke, das erste Mal, muss ich sagen, ich habe Carinosos Weggang, eigentlich im Jahre 2009 schon erlebt. Da wo ihm diagnostiziert wurde, das er Krebs hatte, CUP- Krebspatient ist. Wie ich alles google, habe ich auch dieses CUP gegoogelt. Und da war zu lesen, von den verschiedensten med. Professoren, dass CUP Krebs Patienten in der erkannten Regel 3-5 Jahre nur noch leben. Klar habe ich mir gesagt, Ausnahmen bestätigen die Regel, bei meinem Carinoso wird das anders sein. Doch es war nicht anders, es war so wie es medizinisch – wissenschaftlich erfahren ist. Es war aber am Ende seines Lebens nicht der Krebs der ihn aus dem Leben genommen hat. Nein, es war der Keim, der in vielen, wohl fast allen deutschen Krankenhäuser, nicht in den Griff bekommen wird. Menschen die dann, wie Carinoso, durch andere Krankheiten geschwächt sind, kein stabiles Imunsysthem mehr haben, da ist dieser Krankenhaus Keim tödlich. Gelesen habe ich einiges darüber, wie mein Carinoso Krebs diagnostiziert bekommen hatte. Daher war eines meiner obersten Bewachung, dass mein Carinoso gestärkt wurde, durch Nahrungsaufnahme. Doch so sehr ich aufgepasst hatte, so sehr ich über Carinoso gewacht habe, der Keim hat ihn bös erwischt. Alle Muskelfunktionen haben dann versagt. Was ich nicht wusste, wir haben einen Atmungsmuskel. Damit mein Carinoso nicht bemerkte, wenn dieser versagt, wurde er unter Morphin gesetzt, denn das war seine größte Angst, zu erleben wenn man keine Luft mehr bekommt. Von meiner körperlichen Erschöpfung, erhole ich mich, doch meinen Alltag ohne Carinoso so zu halten, das es für mich wieder okay ist, das wird wohl noch was dauern. Ich habe 5 Tage absolute Pause gemacht, was das Leben außerhalb meiner 4 Wände betraf, was die Menschen betraf, mit denen ich regelmäßig zu tun habe. Diese Pause braucht man um mit sich selber klar zu kommen. Nun ja, ich bin ………60…..und das Leben geht weiter.

Fortsetzung folgt

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