Sonntag, 29. April 2012
endgültig............60..........
heute ist mal wieder so ein Tag, wo ich eine totale Erschöpfung verspüre. Gestern war der endgültige Abschied von meinem Carinoso. Ich konnte nicht mit nach vorne auf dem Schiff gehen, wie die Kapitänin dir Urne mit Carinosos Asche in die Ostsee gegeben hatte. Wenn ich mir das angesehen hätte, wären die nächsten Nächte für mich sehr lang geworden, oder sehr kurz, weil ich davon Alpträume bekommen hätte. Wie ich so die ganze Leute sah, die auch gekommen waren, wusste ich, nein ich spürte es, wie sehr Carinoso es mir übel nahm, da sich nicht seine gewollte anonyme Bestattung gemacht habe. Sein ersten Bruder hatte eine viel lange Rede gehalten, wo es eigentlich hauptsächlich um Carinoso gehen sollte. Streckenweise hatte ich das Gefühl der Bruder hebt sich zu sehr darin hervor. Was mich sehr verwundert hatte war die Tatsache dass der 2. Bruder auch gekommen war, das hätte sogar meinen Carinoso sehr verwundert. Die Sonne schien, das Meer war sehr stürmisch, wie die Urne zu Wasser gelassen war, gab es kurz ein aufbrausen des Meeres, so wie wenn Knut von seinem besten Freund und Helfer, dem Retter der Seeleute geholt worden sei. Im Moment komme ich nicht auf dessen Name. Die Schwester seiner Mutter war auch die, die bald 92 Jahre wird, die letzte ihrer Generation.
Poseidon heißt der aller beste Freund und Retter der Seeleute.
Es ist jetzt endgültig. Von nun an muss ich mein Leben so ausrichten, das mein Carinoso nicht mehr da ist. Viel Menschen auf dieser Beerdigung fröhnten dem gewohnten Klischee: Wir treffen uns mal, wir hören von einander, wenn du was brauchst, wenn du Hilfe brauchst, ruf an..usw.! Und einige Tage weiter, denkt schon keiner mehr daran, dass ich nun alleine bin, ohne meinen Carinoso. Was ich die nächsten Tage tun werde ist, mein Burnout zu pflegen und hegen, damit es verschwindet, damit es mir auch Körperlich wieder gut geht. Laut meines Dr. Freund kann das dauern, nun ja, hab doch Zeit mich zu erholen.
Komisch ist es schon, über gewisse Dinge nach zu denken. Nichts mehr spüren, nichts mehr hören, nichts mehr sehen, nichts riechen, nicht sprechen…usw. Dinge die für uns alltäglich sind, die wir nicht missen möchten, die nach dem Tod nicht mehr zu können, ob man das mitbekommt? Wo geht man hin? Wo lebt die Seele weiter? Wird man wieder geboren und weiß nichts von seinem vorherigen Leben? Und bei einem Mensch, der 1.72m groß war, das kaum eine Handvoll Asche übrig geblieben ist, wie wenig eigentlich der Mensch doch ist. Hatte dem Chef der Seebestattung gefragt, wieso dann eine so große Urne, wenn weniger wie eine Handvoll Asche da wäre? Sei wegen der Trauerleute, die lieber eine große Urne sehen wollen, wie wenn eine angepasste da wäre. Ich denke das ist ein Kostenfaktor, bei groß mehr Geld bei klein zu wenig Geld für den Seebestatter. Heute Nachmittag um 16: 15 ist Urne von meinem Carinoso aufgelöst, 24 Stunden nach ins Wasser geben soll sich die Urne auflösen. Tja, dann wünsche ich meinem Carinoso eine gute Seereise. Sein bester Freund Dieter war auch da, von ihm war ich enttäuscht. Zwar fand ich schön das er ein Seemannslied für meinen Carinoso sang, doch seiner Haltung mir gegenüber zeigte mir, das er mit mir nichts zu tun haben wollte. Nicht weiter schlimm, er wohnt eh viel zu weit weg, dass es mich stören würde. Wenn alles gut geht, werde ich einmal die Woche da sein, wo mein Carinoso ins Meer gekommen ist, nicht ganz nahe dran, aber am Ufer, somit kann ich in Gedanken ihm immer einen Gruß rüberschicken. Er fehlt, er fehlt sehr, doch mein Leben geht weiter, muss weiter gehen, auch ohne ihn.
Fortsetzung folgt

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