Montag, 9. April 2012
9 Tage ohne ihn...60....
Jetzt sind es schon 9 Tage wo mein Carinoso nicht mehr lebt. Wie schnell doch die Zeit vergeht. Beerdigt ist er jedoch immer noch nicht, weil die Verwandtschaft von ihm sich noch nicht einig wurden, welcher Termin. Jeden Tag war ich in seiner Wohnung, muss ja jemand die Fische füttern, bis sie abgeholt werden. Doch heute bin ich nicht in seine Wohnung gewesen, mir war nicht danach. So langsam erholt sich mein Körper, beginnt sich darauf ein zu stellen, länger schlafen zu können. Das anfänglich totale erschöpft sein, weicht langsam. Ich gehe jeden Tag 1 Stunde spazieren, ruh mich viel aus. Da Ostern ist schaue ich die Fernsehkiste leer obwohl da alle Wiederholungen gezeigt werden. Gestern wären Carinoso und ich an die Ostsee gefahren, weil die Sonne vom Himmel lachte. Auch wenn es recht kühl war, doch dafür hätte man sich warm anziehen können. Die Traurigkeit umarmt mich immer noch, weil da was fehlt, weil Carinoso fehlt. Auch wenn um mich herum immer gesagt wird, das dauert, das kann bis zu einem Jahr dauern, ich denke wenn man sich gut verstanden hat, wird dieser Mensch einem immer fehlen. Es ist eigentlich der erste Mensch der mir fehlt, auch wenn schon Menschen verstorben sind, die mal zu meinem Leben gehört hatten. Von denen vermisse ich Niemand. Daher mache ich zum ersten Mal die Erfahrung, dass ich einen Menschen vermisse, der gestorben ist. Carinoso mag gewesen sein wie er war, gut und nicht gut, er stand mir am nächsten. Und wenn ich erlebe, das er nicht mal beerdigt ist und die liebe Verwandtschaft räumt schon sein Hab und Gut aus, doch einen beerdigungsterminbekommen sie nicht hin, dann möchte ich am liebesten…doch ich tue es nicht, ich schweige dazu und weine innerlich darüber. Er hatte es mal gesagt, warte ab, wenn ich Tod bin, dann kommen sie, dann wissen sie wo meine Wohnung ist. So wie ich sie kennen gelernt hatte und kurze Zeit später auf weiteres Kennen lernen verzichte hatte, hätte ich es erwarten müssen. Doch wenn es da ist, ist man sehr traurig. Ich werde meinen Carinoso nach seiner Seebestattung in eine meiner Gedankenschublade stecken um ihn dann nach Belieben raus holen zu können. So hilft es mir immer klar zu kommen, wenn der Alltag mich wieder überrumpelt. Was mich zusätzlich getroffen hatte war, das eine grany Freundin von mir, mit der ich über den Tod meines Carinoso sprechen wollte, mich eiskalt abgeschoben hat. Sie sagte, ich solle vergessen dass es sie gäbe, sie wolle davon nichts hören, dann legte sie auf. Für allen Müll den sie ablassen wollte, musste ich mein Gehör und meine Zeit hergeben, doch jetzt wo ich …..da soll ich vergessen dass es sie gibt. Auch wenn man …60…ist lernt man dazu. Es kommt immer mehr so hin, wie ich es als Kind kannte. Verlassen habe ich mich immer nur auf mich selber, vertrauen habe ich mich auch immer nur auf mich. Volles Vertrauen hatte ich so oder so zu keinem Mensch, auch nicht zu Carinoso, er wusste es. Gibt es überhaupt Menschen, mit denen du bedingungslos sprechen oder schrieben kannst? Mir ist bisher noch kein Mensch begegnet, es war immer nur von kurzer Dauer. Die Menschen sind zu sehr mit sich selber beschäftigt und nehmen sich nicht die Zeit, mal zu zu hören was andere Menschen zu sagen habe. Mein Carinoso war auch so ein Mensch, zu dem konnte man auch sagen, er hört sich gerne sprechen. Er fand es toll, das ich zu hören konnte, doch wenn er mir mal zu hören sollte, mach es kurz bitte ja! Im Internet bin ich auch noch auf der Suche nach Menschen denen es ebenso geht wie mir, doch mir begegnen da bisher nur Menschen, die schnelllebig, oberflächlich, sich im Internet bewegen, wie im realen Leben. Na ja, die Hoffnung stirbt zu letzt.
Fortsetzung folgt

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